Radevormwald/Oberberg. Das nach einem Jahr und sechs Monaten laufenden Projekt, unterstützt vom Landeszentrum für Gesundheit Nordrhein-Westfalen im Kreise, geht zu Ende. Es ist geplant, dass es weiterhin aus kreissaalspezifischen Mitteln finanziert wird.
Eine durch Landessubventionen unterstützte Pilotinitiative im Oberbergischen Kreis wurde erfolgreichen beendet. Seit September 2023 wurde in dieser Gegend ein Projekt zur Infektionsbekämpfung unter Verwendung eines "Peer-to-Peer"-Modells umgesetzt. Obwohl das Vorhaben theoretisch bis Ende Juni dauern sollte, fand bereits am vergangenen Mittwochnachmittag beim Gesundheitsamt eine Feierlichkeitsveranstaltung zum Abschluss des Projekts statt. Zu diesem Anlass waren sowohl Dr. Sebastian Thole vom Nordrhein-Westfälischen Landesarbeitsamt für Gesundheit als Subventionsgeber sowie Amtsleiterin Kaija Elvermann und Projektleiterin Kübra Karagöz zugegen. Tatjana Gelwig-Götz von der kommunalen Kinderbetreuungseinrichtung Wupper aus Radevormwald, einer der neun beteiligten Einrichtungen aus den Orten Rade, Waldbröl und Gummersbach, hielt Berichte über ihre Erkenntnisse aus dem Ort. Die allgemeinen Rückmeldungen aller involvierten Parteien zu diesen Aktivitäten waren äußerst positiv.
Aber um was ging es genau? Kaija Elvermann klärte über den Hintergrund auf: In der Region Oberbergische Kreis variierten die Möglichkeiten für eine gesunde Entwicklung bei Kindern. Kinder aus familien mit geringeren finanziellen Mitteln konnten hinsichtlich Maßnahmen zur Krankheitserkennung frühzeitig und Gesundheitsbildung sich nicht mit jenen anderer Familien messen.
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„Die Aufgabe der Gesundheitsförderung ist eine stärkere Vernetzung alles Akteure“, betonte Elvermann. Das Projekt sei auch eine direkte Folge der Corona-Pandemie, so der Evaluation von Infektionsausbrüchen und -verläufen. „Wir haben daraus gelernt. Ein Aspekt war die Verbesserung der Impfquote, aber auch Hygiene im Allgemeinen“, sagte die Gesundheitsamtsleiterin.
In Zusammenarbeit mit dem Landeszentrum für Gesundheit NRW wurde dieses Konzept umgesetzt. Zu Beginn wurden die spezifischen Anforderungen identifiziert, d.h., welche Kinder-Tageseinrichtungen ein so genannten allgemeiner Präventionshürden litten. Danach haben wir diese Einrichtungen kontaktiert.
Zum Schluss beteiligten sich neun Einrichtungen aus drei Gemeinden: einer aus Radevormwald, fünf aus Waldbröl sowie drei aus Gummesbach, dem Zentrum des Landkreises. Es wurde beschrieben, dass "Peers", d.h. Vertrauensleute und Vermittler im Team, an den Kita-Standorten fortgeschritten werden sollten. Dies ermöglichte ihnen, die Bedürfnisse mit Augenhöhe zu verstehen. So erklärte Kübra Karagöz das Vorgehensweise. Diese Schulungen erstreckten sich vom März bis etwa zum Mai 2024. Anschließend folgte der Kern dieses Vorhabens - die Aktions-Tage in den Kindertagesstätten. Wie Kaija Elvermann angab, enthielten diese Tage einen Reigen verschiedener Programmelemente sowohl für Peers als auch für Kinder und ihre Elternteile.
Zu den Aktivitäten gehörte beispielsweise das Üben der richtigen Handwaschtechniken und -desinfektion gefolgt von einer Prüfung unter dem UV-Licht-Gerät. "Wir prüften dabei sowohl den Impfschein als auch das Untersuchungsheft U," erklärte die Projektleiterin weiter. Sie führte aus, dass die Kinder gelernt haben sollten, wie man sich angemessen in den Ellenbogen niesen und husten kann. Auch die sprachliche Entwicklung sowie große und feine motorische Fähigkeiten wurden geprüft. Im Anschluss an diesen Prozess entstand für die Eltern ein ärztlicher Empfehlungenbrief auf verschiedenen Sprachen. Für die Teilnehmerkinder waren außerdem Diplome und verschiedene Giveaways erhältlich, darunter T-Shirts oder Farbstifte", berichtete Kübra Karagöz. Die Rückmeldungen von Elternteilen und Kindertagesheimen zeichnete sich hauptsächlich positiv aus; zudem wünschten viele einen Fortsetzung des Programms. Dieses Vorhaben sollte gemäß Kaija Elvermann umgesetzt werden. "Mit Mitteln vom Landkreis wird dieses Programm fortführen lassen", teilte sie mit. Selon bisherige Beobachtungen erscheint dies viel versprechend zu sein, obwohl nur dann eine statistisch relevante Auswirkung absehbar sei, wenn mindestens fünf Jahre vergehen würden. "Tatsache ist:", so Elvermann abschließend, "dass wir jetzt enger verbunden sind als früher zur Abteilung für öffentliche Gesundheit."
Von Radevormwald nahm die städtische Kitagruppe Wupper an dem Projekt teil. Die Direktorin, Tatjana Gelwig-Götz, besuchte den Abschlusstag und schilderte ihre Erlebnisse: "Es hat uns sehr gefallen, ein integraler Bestandteil dieses Vorhabens zu sein. Wir standen vom Anfang bis zum Ende vollständig hinter ihm." Sie betonte außerdem, wie positiv sich der Austausch mit dem Gesundheitsamt gestaltet hatte. Sowohl sie als auch die Leiterin des Amtes bestätigten das Abbauen von Hemmnissen. Tatjana Gelwig-Götz erwähnte weiter: "Ich persönlich habe ebenfalls an der Schulung teilgenommen; dort erhielten wir eine Fülle von Informationen. Das inspirierend durchgeführte Gespräch war äußerst nützlich. Gleichzeitig wurde deutlich, dass solche Prozesse keine Overnight-Success-Geschichte sind – überzeugende Arbeit verlangt einfach Zeit."
Die Leiterin der städtischen Kita ist zufrieden mit dem Aktionstag. Sie meinte: "Jedes Kind hat sich aktiv an den Aktivitäten in unseren Räumlichkeiten beteiligt. Wir möchten unbedingt künftig weiterhin am Projekt teilnehmen." Darüber hinaus habe die Kita Wupper Interesse gezeigt, daran teilzunehmen. In Hinblick auf mögliche Infektionsfälle oder um solche zu verhindern, sagte die Leiterin: "Wir haben durch Schulungen erfahren, wie wir effektiver mit den Eltern zusammenarbeiten können. Schließlich handelt es sich bei unserer Einrichtung mit ihren 96 Kindern und 24 Erwachsenen um eine gemeinsame Anstalt. Kommunikation und Zusammenarbeit sind hier entscheidend."
(wow s-g )
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„Ich habe den Kindern sehr viel entgegengebracht.“