Wenn Eltern bei Rewe, Edeka und anderen Supermärkten das Keksregal betrachten, glauben sie oft bei der Sichtung der verheißungsreichen Verpackungen: "Das muss doch gut für uns sein!" Immerhin stehen dort großformatige Aufdrucke mit Wörter wie "nahrhaftes Getreide", "auskontroliertem Vertragsanbau" oder sogar "Bio-Getreide von Qualität".
Trotzdem ist die Realität häufig ganz anders – wie die Verbraucherzentrale Bayern nun aufgedeckt hat. Es besteht kein Zweifel daran: Die Kunden bei Rewe, Edeka und anderen Unternehmen werden oftmals getäuscht.
Rewe, Edeka & Co.: 26 aus 33 Keksen scheitern im Test
Laut der "Frankfurter Rundschau" probierten die Tester 33 unterschiedlicheProdukte aus. Rewe ,, Edeka & Co. im Rahmen des Etiketts „Kinderkekse“ genauer betrachtet - und das, was sie fanden, war weit entfernt von einem Zuckerbrot: Die meisten dieser angeblich gesunden Kekse setzten sich vor allem aus nährstoffarmem Weißen Mehl zusammen. Der enttäuschende Schlusspunkt lautete: „Nicht genug Vollkorngut, dafür umso mehr Weißmehl“.
Selbst etablierte Marken, die gern ein ökologisches Image vermitteln, sind nicht ausgenommen. Die Verbraucherzentrale betonte nämlich: Etwas zu sein bedeutet noch lange nicht, dass es qualitativ hochwertig ist, auch wenn es biologisch hergestellt wird. Unter 33 geprüften Artikeln erfüllten lediglich sieben das Vollkorn-Kriterium.
+++ Aldi, Rewe, Kaufland und Co.: Die nächste Welle des Masseneinkaufs nähert sich – hier ist der Grund +++
Zusätzlich tun viele Eltern es reflexhaft und greifen zu Dinkelschokokekeln – unter dem Eindruck, sie wären nahrhafter als Weizenshokokekel. Tatsächlich gibt es zwischen den Arten lediglich kleine Unterschiede bezüglich ihres Nährwertprofils.
Experten warnen: Verpackungen können irreführend sein.
Wer nach dem Zuckergehalt schaut, staunt nicht schlecht: Manche Keksverpackungen enthalten bis zu 37 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Auch was Ballaststoffe angeht, ist der Stand besorgniserregend. Ein Produkt erzielte mit lediglich 1,8 Gramm pro 100 Gramm den untersten Rang. Laut Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind Ballaststoffe von größter Bedeutung – sie reduzieren das Krebserkrankungsrisiko, beschützen Herz und Gefäße und unterstützen eine gesunde Verdauung.
Es ist kein Wunder, dass selbst die Verbraucherzentrale vor diesem alarmierenden Befund warnt: „Ziehen Sie nicht nur das Erscheinungsbild auf dem Paket in Betracht! Prüfen Sie sorgfältig den Ingredienten-Liste sowie die Nährstoff-Tabelle, um die wahre Qualität der Kekse für Kinder einzuschätzen.“
In anderen Worten: Zuerst lesen und danach knuspern. Wenn es also unklar ist, sollte man besser selbst backen – so kennt man die Inhaltsstoffe.